Karl Schiewerling zu Gast bei der Jungen Union des Kreises
Zur jährlichen Kreismitgliederversammlung traf sich die Junge Union im Brauhaus Stephanus in Coesfeld, um auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres zurück zu blicken.
Vor der gut besuchten Versammlung berichtete der Vorsitzende Christoph Wäsker, dass natürlich insbesondere der Wahlkampf im Fokus gestanden hätte. Er freute sich, dass Christian Schulze Pellengahr mit einem so guten Ergebnis zum Landrat gewählt wurde. Dies sei auch dem Einsatz vieler JU’ler zu verdanken, die zahlreich an den Wahlkampfständen vertreten waren. Mit einem Blick auf die nächste Kommunalwahl 2020 forderte Wäsker, mehr junge Menschen für die kommunalen Parlamente zu gewinnen.
Aber auch außerhalb des Wahlkampfes hat die Junge Union viel bewegt. So wurde zum Beispiel nach einem Jahr Pause wieder ein Ausbildungsatlas heraus gegeben. Damit wurde den Jugendlichen im Kreis Coesfeld eine Übersicht zahlreicher Ausbildungsstellen geboten.
Mit Blick auf die aktuelle Debatte in der Flüchtlingssituation betonte Wäsker überleitend zu der Rede vom Bundestagsabgeordneten Karl Schiewerling, dass eine „Obergrenze dem christlichen Menschenbild widerspricht“ und man Flüchtlinge, die aus Bürgerkriegssituationen kämen und Hilfe bräuchten, nicht einfach an der Grenze abweisen und sie ihrem Schicksal überlassen könne.
Schiewerling hielt eine spannende Rede zur Halbzeit in der Koalition, die sich seit 2013 die Regierungsverantwortung in Berlin teilt. Zur Koalition mit der SPD stellte er klar, dass das Lamentieren und Kopfschütteln beim Vertragsschluss keinen Sinn gehabt habe, denn „Politik beginnt mit dem Betrachten der Wirklichkeit“ – und da hätte die Union nun einmal einen Koalitionspartner benötigt. Besonders wichtig sei zu erwähnen, dass erstmals der Bundeshaushalt ohne Neuverschuldung auskäme und zwar seit 2014. Zeitgleich habe es „noch nie so viele Entlastungen für Kommunen gegeben wie in dieser Legislaturperiode“.
Ein großer Punkt war in der Rede des Sozialpolitikers natürlich auch die Flüchtlingssituation. Er selbst habe im Frühjahr ein Flüchtlingslager im Nordirak besucht und die dortigen Lebensumstände miterlebt. Er fände es aber auch bemerkenswert, dass nur zwei Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg Deutschland als Land der Hoffnung und der Gerechtigkeit gesehen werden würde. Er führte auch eine Geschichte einer Gaststätte im Kreis aus, wo eine Irakerin beschäftigt sei und der Besitzer ihm mitgeteilt habe, dass sie sehr engagiert, zuverlässig und Integrationsbemüht sei und er daher sofort noch weitere Flüchtlinge einstellen wollte, da er jahrelang Probleme gehabt hätte, geeignetes Personal zu finden. Dies, so Schiewerling, sei zwar „nicht die Lösung, aber ein Mosaikstein Hoffnung“.
Natürlich gebe es viele Probleme, vor allem das Versagen der Landesregierung in Nordrhein Westfalen, schloss der Bundestagsabgeordnete, aber genauso gebe es viele Chancen. „Und diese Chancen lasst uns nutzen!“